Bredstedt in den 50er und 60er Jahren – Straßen und Gebäude - hieß diesmal der Bildervortrag des Vereins für Bredstedter Geschichte und Stadtbildpflege.

Am 15. und 21. Mai war die Kaffeetafel im Tonderntreff gedeckt und die Mitglieder des Geschichtsvereins, Heinz Martin Magnussen (Vortrag) und Hans-Peter Nissen (Technik), gaben einen Rückblick in die Zeit nach 1950, mit sehr vielen Bildern und den entsprechenden Geschichten dazu. Der Tonderntreff war jeweils mit ca. 60 Personen besetzt, denen man die Freude an den Bildern und den Geschichten ansehen konnte.

Die Stadt Bredstedt hat sich in diesen Jahren sehr stark verändert, vor allem ist sie deutlich gewachsen. Straßen wie die Theodor-Storm-Straße, die Westerstraße oder die Herrmannstraße wurden zu der Zeit erst bebaut. Die Siedlung im Osten entstand erst nach 1949.  1950 befand sich auf dem Margaretenberg eine Flüchtlingssiedlung. Es herrschte große Wohnungsnot, die man mit den halbrunden Nissen-Hütten zu beheben versuchte.

 Das Schwimmbad der Stadt befand sich seit 1930 an der Dörpumer Chaussee, genannt „Quickerdamm“,  Vereine wie der BTSV führten  dort Schwimmunterricht durch.

Sehr romantisch sah das Bad aus, hatte aber auch große Probleme mit der Wasserqualität. 1971 ließ die Stadt dann in der Süderstraße ein beheiztes Freibad erbauen, an dem wir uns besonders nach der Renovierung 1994 noch heute erfreuen.

Die wohl bedeutendste Veränderung stellte die zentrale Wasserversorgung dar, die bis 1950 über öffentliche Pumpen vorgenommen wurde. In den Jahren 1958 bis 1960 erhielt die Stadt Bredstedt dann auch eine Kanalisation für die Abwässer mit der Kläranlage an der Koogchaussee. Heute kaum noch vorstellbar wurden bis zu der Zeit die Fäkalien mit dem sog. „Goldwagen“ abgeholt, in den ersten Jahren noch mit einem Pferdefuhrwerk, später dann von einem Trecker gezogen.

Starke Veränderungen hat es auch im gewerblichen Bereich gegeben. In fast allen Straßen gab es kleine Geschäfte, Bäcker, Elektriker, Schlachter, Schneider usw., die im Laufe der Jahre größeren Einheiten im Zentrum gewichen sind. Viele markante Entwicklungen gab es  in dem im Vortrag behandelten Zeitraum; schön war es,  darauf eine Rückschau zu halten, besondere Aufmerksamkeit gab es für die Bilder, auf denen Personen zu der Zeit zu sehen waren, die teilweise im Publikum saßen.

Knut Jessen